ITALIENISCHES WEIDESLGRAS

15/06/2016 – Das Italienische Weidelgras in der Ernährung von Milchkühen.

„Die Verdaulichkeit der Fasern des Italienischen Weidelgrases, auch unter der Bezeichnung 1. Naturwiesenschnitt oder Maischnitt bekannt, ist so hoch, dass es ein Drittel der Luzerne und der Maissilage für die Ernährung von Milchvieh ersetzen kann”, sagt Dave Combs, Forscher an der Universität von Wisconsin.

„Es ist schon lange bekannt, dass sich das Italienische Weidelgras ganz allgemein sehr von anderen Futterarten unterscheidet”, sagt Combs. „In Neuseeland und in anderen Gegenden mit einem frischen Klima und ausreichender Niederschlagsmenge scheint das Italienische Weidelgras dank seiner hohen Verdaulichkeit die Grundlage für das Weidesystem zu sein. Die Wertschätzung von Italienischem Weidelgras beruht auf seinem Faserreichtum und dem hohen Nährstoffgehalt”. Diese Aussage wurde mit einem neuen TTNDFD (Total-Tract NDF Digestibility)-Test für die Schätzung des Futterwerts geprüft”.

Die Analysen zum Italienischen Weidelgras und ähnlichen Futterpflanzen wurden durch die Rock River Labs mit Sitz in Watertown, WI, durchgeführt. „In nahezu allen Fällen liegen die per TTNDFD-Test ermittelten Faserverdaulichkeitswerte von Italienischem Weidelgras ganz deutlich über denjenigen anderer Futterpflanzen mit ähnlichem Fasergehalt”.
Combs hat Fütterungsversucht durchgeführt, bei denen ein Drittel der üblichen Futtermenge für Milchkühe durch Italienisches Weidelgras wurde: „Wir haben, kurz gesagt, festgestellt, dass wir den Luzerne- und Silomaisanteil im Milchkuhfutter durch eine größere Menge Italienisches Weidelgras ersetzen konnten. Das Ergebnis war die gleiche Menge aufgenommenen Futters und mehr Milchleistung”. Auch der Fettgehalt stieg. Während der Versuche bekamen die Tiere 4 – 5 kg Italienisches Weidelgras pro Tag.

„Bei diesem Versuch lag das Augenmerk auch auf der Gesundheit der Kühe, insbesondere Lahmen. Aber die beschränkte Anzahl von Versuchen und der nicht gegebene Überbesatz stellten keine angemessenen Bedingungen für die Untersuchung des Problems dar. Wenn wir Tests unter typischeren Bedingungen ausführen könnten, wo die Kühe mehr Zeit im Stehen verbringen, denke ich, dass eine Fütterung mit hohem Fasergehalt effektiv bei der Bekämpfung dieses Problems helfen könnte. Im derzeitigen Stadium handelt es sich allerdings nur um eine Vermutung.”